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november, 26th
 
 
Im Musik-Porträt: the NOTWIST
{zensur}

Smashing Pumpkins, Dinosaur Jr, Foo Fighters, Sonic Youth, Tortoise, und, und, und... anscheinend kommen alle guten Indie-Bands aus Amerika, oder? 
Irgendwo in Deutschland müssen doch auch ein paar gute Indie-Bands sitzen. Sicherlich, hier mal die Neubauten, dort mal Tocotronic, aber in den USA gibt es richtige Metropolen wie Seatle oder New York. Naja, sowas gibt es bei uns auch nur im etwas kleineren Sinne, nicht einmal weit weg von Landau, jedenfalls noch in Bayern, in der Umgebung Münchens. 
Dort in WEILHEIM, einer Kleinstadt wie Landau, entstand eine kleine Metropole für Indie-Musik, mittlerweile gibt es schon drei kleine Labels, Hausmusik, Kollaps und Intellectual Confusion, ein Tonstudio und natürlich zahlreiche Bands wie „The Slumlords", „Fred is Dead", „Make My Day" und eben „The Notwist". Letztgenannte ist wohl die bekannteste und beliebteste Band dieser Reihe. Bestehend aus Micha Archer, Markus Acher und Martin Messerschmidt, haben sie bis jetzt drei Alben veröffentlicht: 
1991, das selbstbetitelte Debut, das schon sehr vielversprechend war, sprich geniale Melodien, eingebettet in einen wundervollen, rauh produzierten Gitarrenschradel-Teppich, doch damals waren sie noch ein kleiner Insidertip. 
Im Jahre 1992 folgte dann das nächste Scheibchen „Nook", welches jeden wunschlos glücklich macht: melodiös, gefühlvoll, abwechslungsreich und dazu wieder diese Stimme, ganz leise und doch unüberhörbar, zärtlich dahinfließend und perfekt harmonierend. 
Mit dieser Platte und natürlich den zahlreichen Auftritten in Deutschlands Clubs, auch mal im Vorprogramm solcher Größen wie Fugazi, gelang ihnen dann der Durchbruch. 
Die Insiderkreise wurden durchsprengt und der einfache musik-interessierte Sterbliche konnte sich auch an Notwists wunderbaren Kompositionen erfreuen. Nach diesem brauchten sie natürlich ein wenig Zeit um sich zu erholen, bevor sie wieder ins Studio gingen. 
Die Aufnahmen von „12", welches im Juli 1995 erschien, gingen sie dann ganz ruhig an, experimentierten herum und nahmen sich viel Zeit um eine brilliante, abwechslungsreiche Platte zu vollenden. 
Auf „12" befinden sich nun neun völlig eigenständige Songs, teilweise verfeinert mit Tapeloops, Kontrabaß, oder einem knarzigen Drumcomputer und natürlich vollgepackt mit wundertollsten Melodien. 
Soviel zu den bayerischen Helden. Ach ja, wer nun denkt, daß Notwist nur ein Estonia-Hype sind, reimt völlig falsch, dies zeigen wohl Tatsachen, wie, daß „Nook„ ganze sechs (von fünf möglichen!!!) Punkte in der Musikzeitschrift „Visions" (Nr. 11) erhielt, und daß die Scheibe „12" die Platte des Monats in der ebengenannten Musikzeitschrift (Nr. 37) war!


{ohr}