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Im Musik-Porträt:
the NOTWIST
{zensur}
Smashing Pumpkins, Dinosaur
Jr, Foo Fighters, Sonic Youth, Tortoise, und, und, und... anscheinend kommen
alle guten Indie-Bands aus Amerika, oder?
Irgendwo in Deutschland
müssen doch auch ein paar gute Indie-Bands sitzen. Sicherlich, hier
mal die Neubauten, dort mal Tocotronic, aber in den USA gibt es richtige
Metropolen wie Seatle oder New York. Naja, sowas gibt es bei uns auch nur
im etwas kleineren Sinne, nicht einmal weit weg von Landau, jedenfalls
noch in Bayern, in der Umgebung Münchens.
Dort in WEILHEIM, einer
Kleinstadt wie Landau, entstand eine kleine Metropole für Indie-Musik,
mittlerweile gibt es schon drei kleine Labels, Hausmusik, Kollaps und Intellectual
Confusion, ein Tonstudio und natürlich zahlreiche Bands wie „The Slumlords",
„Fred is Dead", „Make My Day" und eben „The Notwist". Letztgenannte ist
wohl die bekannteste und beliebteste Band dieser Reihe. Bestehend aus Micha
Archer, Markus Acher und Martin Messerschmidt, haben sie bis jetzt drei
Alben veröffentlicht:
1991, das selbstbetitelte
Debut, das schon sehr vielversprechend war, sprich geniale Melodien, eingebettet
in einen wundervollen, rauh produzierten Gitarrenschradel-Teppich, doch
damals waren sie noch ein kleiner Insidertip.
Im Jahre 1992 folgte dann
das nächste Scheibchen „Nook", welches jeden wunschlos glücklich
macht: melodiös, gefühlvoll, abwechslungsreich und dazu wieder
diese Stimme, ganz leise und doch unüberhörbar, zärtlich
dahinfließend und perfekt harmonierend.
Mit dieser Platte und natürlich
den zahlreichen Auftritten in Deutschlands Clubs, auch mal im Vorprogramm
solcher Größen wie Fugazi, gelang ihnen dann der Durchbruch.
Die Insiderkreise wurden
durchsprengt und der einfache musik-interessierte Sterbliche konnte sich
auch an Notwists wunderbaren Kompositionen erfreuen. Nach diesem brauchten
sie natürlich ein wenig Zeit um sich zu erholen, bevor sie wieder
ins Studio gingen.
Die Aufnahmen von „12",
welches im Juli 1995 erschien, gingen sie dann ganz ruhig an, experimentierten
herum und nahmen sich viel Zeit um eine brilliante, abwechslungsreiche
Platte zu vollenden.
Auf „12" befinden sich
nun neun völlig eigenständige Songs, teilweise verfeinert mit
Tapeloops, Kontrabaß, oder einem knarzigen Drumcomputer und natürlich
vollgepackt mit wundertollsten Melodien.
Soviel zu den bayerischen
Helden. Ach ja, wer nun denkt, daß Notwist nur ein Estonia-Hype sind,
reimt völlig falsch, dies zeigen wohl Tatsachen, wie, daß „Nook„
ganze sechs (von fünf möglichen!!!) Punkte in der Musikzeitschrift
„Visions" (Nr. 11) erhielt, und daß die Scheibe „12" die Platte des
Monats in der ebengenannten Musikzeitschrift (Nr. 37) war!
{ohr} |