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november, 26th
 
 
the NOTWIST: Shrink
splitter-magazin

Was soll der Musikrezensent über THE NOTWIST eigentlich noch viel sagen. Schon mit der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debüts setzten sie Zeichen, die überall in der deutschen Musiklandschaft für Aufsehen sorgten. Wurden sie bis zu ihrem Zweitwerk "Nook" noch mit Dinosaur Jr. gemessen, versuchten sie dennoch schon damals aus dem Schatten aller Querverweise und Typisierungen zu treten, um das Kapitel Notwist ein ganz besonders der deutschen Musikgeschichte werden zu lassen. Und ich glaube, das ist ihnen mit "12" und – verdammt noch mal – allerspätestens mit "Shrink" geglückt. Das Weilheimer Trio hat sich vor ein paar Monaten mit einem vierten Mann verstärkt: Martin Gretschmann, alias Console, der sich nunmehr für den elektronischen Teil des NOTWIST-Sounds verantwortlich zeigt.
Doch nicht allein die Elektronik hat verstärkt Einzug in das Soundgewand der süddeutschen Arbeitstiere erhalten, nein, die Gebrüder Acher haben auch ihre allseits bekannte Vorliebe für Jazz nicht mehr zurückhalten können und ebenfalls verwertet. Obwohl beide Bands nicht so viele Klanggemeinsamkeiten haben, sind sich Tortoise und Notwist näher denn je. Mit diesem Album haben sich die Weilheimer jedenfalls endgültig ein Denkmal gesetzt – auch wenn sie diese euphorische Bemerkung nur mit einem verständnislosen Kopfschütteln kommentieren würde. Die Zeichen stehen gut, nicht nur in Deutschland, auch in den USA, wo NOTWIST im letzten Jahr zum zweiten Mal unterwegs waren. Hoffentlich werden sie es packen, damit genügend Geld übrigbleibt, um ihre unzähligen Projekte zu finanzieren.


kfb