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november, 26th
 
 
The NOTWIST - Shrink
klangraum

Insider und Kritiker handeln die deutsche Band aus Weilheim seit neun Jahren als „Geheimtip". Die einstige Schülercombo der Gebrüder Markus (Gesang, Gitarre) und Micha (Baß) Acher und Martin Messerschmidt (Schlagzeug) überraschte 1990 auf ihrem grandiosen Debütalbum „The Notwist" mit einer gelungenen Mixtur aus melodiösem, melancholischen Gitarrenrock und explosiven Hardcore. Mit Stücken wie „Is it fear?", „Nothing like you" oder „The Incredible Change Of Our Alien" (vom zweiten Werk „Nook", 1992) machte sich das Trio weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus einen Namen.  
Mit Martin Gretschmann (Keyboard & Samples) wurde 1995 aus dem Trio ein Quartett - mit unüberhörbaren Folgen für das dritte Album „12". Die Songstrukturen (meist aus der Feder Markus Achers) wurden um etliche Arrangements mit Baßklarinette, Kontrabaß, Cello, Saxophon und diversen Samples erweitert. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern wirkte „12" somit nicht nur ruhiger, sondern auch wesentlich reifer.
Eine Tendenz, die „The Notwist" auf ihrem aktuellen vierten Album „Shrink" unbeirrt fortsetzen. Ihren intelligenten und durchdachten Gitarrenpop paaren die Weilheimer geschickt mit einer Vielzahl noisiger, elektronischer Elemente und jazziger Instrumentaleinlagen. Präzise Rhythmuswechsel lassen keine Langweile aufkommen. Die wunderschönen und immer noch leicht melancholischen Melodien wie bei „Chemicals", „Another Planet" oder „Your Signs" sowie der charakteristische, etwas eigenartige Gesang Markus Achers ziehen den Hörer sofort in ihren Bann. Treue Fans der ersten Stunde werden jedoch schmerzlich den herzerfrischend, aggressiven Alternativ-Rock vermissen.   


Jens Bauszus